Der Winter


Wenn Spinnweb durch die Lüfte gleiten
durch das herbstlich bunte Laub,
durch Wälder durch die herrlich weiten-
beginnt schon der Winter mit dem Raub.

Die Abendstille erscheint zu beben
durch Flügelschlag der wilden Gans.
Wenn Spinnen nun im Hause weben,
begibt sich das Laub zum letzten Tanz.

Das erste Feuer wird entzündet,
es knistert  im Kamin, bringt Licht,
und wie es so vom Winter kündet-
so fürchtet man den Kalten nicht.

Es herrscht die Zeit der Stille, Schweigen,
und trotzdem schwillt ein Lied heran.
Es ist uns fremd, es ist auch eigen,
doch brichts hervor, wird Frieden dann.

Ach töne doch das Lied noch weiter,
vielleicht auch lauter aus uns hervor.
Durchdränge es die Grenzen heiter,
verschließen könnte sich kein Tor.

Wo Lichter hell und klar sich zeigen,
muss niemand mehr im Dunkeln stehn.
Wenn Schneeflocken verspielt im Reigen,
sich glücklich um sich selber drehn.


Astrid Eifel-Gerber

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