Die unheimliche Spur
Klein Marco war ein Junge, der mich mit seinen blauen Augen, dem
frechen Ausdruck im Gesicht und seinen blonden Haaren, an eine kleine
Filmfigur " Michel von Lönneberger" erinnerte.
Er wuchs auf bei vielen vielen Verwandten und Bekannten.
In einem normalen kleinen Ort namens Tawern, falls jemand nicht
weiß wo dieser Ort liegt, in der Nähe der ältesten
Stadt Deutschlands, von Trier, wuchs also dieser kleine Junge namens
Marco auf.
Jeden morgen gab es etwas Anderes zu entdecken, aber sein
Lieblingshobby war das Fußballspielen. Egal mit wem, hauptsache
Toreschießen und das Spiel mit dem Ball.
Dies ist eine kleine Geschichte wie es vielleicht einmal sein
würde.
Also, Marco, so heißt meine Hauptfigur in dieser Geschichte wuchs
behütet in Tawern auf. Er ging in den Kindergarten und später
zur Schule. Sein Hobby das Fußballspiel, übte er
mittlerweile immer noch aus.
Eines Tages nun fand dieser bereits 14-jährige Junge, ein kleines
Fleischstück auf der Straße und mit jedem Schritt, fand er
weitere Stücke. Komisch dachte er, es sieht so aus, als ob jemand
eine Spur gelegt hätte. Er folgte nun dieser Spur und sie
führte ihn hinaus aus dem Dorf, am Fischweiher entlang, hinaus bis
an einen angrenzenden Wald, mit einem Radweg, der nach Mannebach
führt.
Also immer weiter, welch ein Abenteuer.
Nun einen, zwei Waldwege weiter, da entdeckte dieser Junge eine kleine
alte Holzhütte, versteckt durch heruntergefallenes Laub und
herabgestürzte Äste., kaum zu sehen, doch sie stand dort.
Welches Geheimnis verbarg sich darin?
Marco, etwas frech und dickköpfig, jedoch noch jung und
unerfahren, wie auch nicht allzu mutig, lief eilig zurück zum Dorf
um seine kleine Bande, " die fruchtlosen Vier", darunter Manuel, Maya
und Sebastian zu holen. Es war wie sich nannten, eine kleine
Detektivbande und Marco war ihr Gründer. Schnell kamen alle vier
zusammen und bewaffnet mit Steinen, einer Steinschleuder und dem
Glücksfußball von Marco, stiefelten sie mutig und furchtlos
los, um dem Geheimnis der Fleischstücke auf die Spur zu kommen.
Alle redeten durcheinander und grübelten daüber nach, wie das
Geheimnis wohl aussehe. Langsam kamen sie der geheimnisvollen
Hütte näher und mit jedem Schritt, den sie taten, wurden die
Stimmen leiser und die Spannung stieg.
Im Wald war Ruhe eingekehrt.
Keiner der furchtlosen Vier sagte ein Wort, leise und fast lautlos
kamen sie der Hütte näher. Das Laub raschelte unter ihren
Schritten, ab und zu zwitscherten Vögel, eine Grille zirpte laut
ihr Lied im Gras. Vom Dorf her bellte leise ein Hund und aus dem
Waldweg huschte ein Salamander aus der Sonne in den Schatten. Hoch
über dem Wald zog ein Habicht seine Kreise.
Von den Kühen , die auf der nahegelegenen Wiese lagen, hörte
man ein müdes " Muh" und die Schafherde auf der anderen
Seite des Waldes, blöckte nur müde im Schatten.
Es war ein heißer Augusttag und alles schien vor der flirrenden
Hitze geflohen zu sein.
Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen und vier kleine Herzen
schlugen laut und heftig in der Brust unserer Helden. Was erwartet uns
dort, keiner wollte es zugeben, doch die Angst wuchs. Wer wird als
erster die Tür öffnen?
Fragen über Fragen, die Gedanken schienen sich zu
überschlagen, was nun?
Es wurde beratschlagt, aber eine Lösung wurde nicht gefunden.
In der Hütte war es ruhig, kein Laut war zu hören. Doch
was war das, plötzlich raschelte es leise im Inneren der
Hütte.
Blitzartig zuckten alle vier zusammen, der Mut schien sie zu verlassen,
sie wollten sich umdrehen und weglaufen. Doch sie standen dort wie
festgewurzelt, keiner konnte sich bewegen.
Es wurde wieder ruhig in der Hütte.
Marco drehte sich zu seinen Freunden um, sammelte alle seinen Mut und
wiederholte laut den Detektivcodex:
" Alle für Einen, Einer für Alle und wer mutig ist wie wir,
wird alles überstehen."
" Auf Leute", rief er," wir werden dem Geheimnis auf die Spur kommen
und es lüften".
Mit einem gezielten Schuß seines
Glücksbringersfußballes hatte er die Tür krachend und
ächzend geöffnet.
Es war sehr dunkel in der Hütte und der Staub und der Dreck der
vergangenen Zeit flog wild durcheinander. Mit ihren Waffen in der Hand
gingen sie durch die geöffnete Tür.
Es bliebe ruhig in der Hütte und sie mußten sich ersteinmal
an die Dunkelheit gewöhnen um die Umrisse zu erkennen. Alles
schien in Ordnung zu sein.
Sie wolllten die Hütte schon enttäuscht verlassen, als sich
hinter halbzerfallenen Holzstücken etwas bewegte.
Die Herzen der Vier wollten stehenbleiben, starr vor Schreck versagten
wieder die Beine.
Was nun, was wird mit uns geschehen?
Eine Frage die sich bald beantworten würde.
Langsam und vorsichtig drehten sie sich um, auf alles gefaßt.
Es raschelte und wuschelte hinter dem Holzstoss und mit einem
kräftigen Sprung, landete ein wuscheliges Etwas auf vier Pfoten,
das knurrend und bellend den Störenfrieden Angst machen wollte.
Ein kleiner Mischlingshund stand vor ihnen.
Die Spannung legte sich und nach und nach schienen die Muskeln und die
Herzen der kleinen Helden wieder zu leben.
Sie sahen sich an und fingen laut zu lachen an.
Alles wegen eines kleinen Hundes, der etwas Fleisch entwendet hatte.
Die Angst die sie ausgestanden hatten, alles wegen eines Hundes. Kein
Dieb, kein Verbrecher und kein großes wildes Tier, " nur ein
Hund".
Aber was war das, aufgeschreckt durch das laute Gelächter,
erwachten weitere zwei Wollknäule zum Leben und bellend und
knurrend, machten sie ebenfalls aufmerksam auf sich.
Zum guten Schluß zeigte sich nun auch die Hundemutter und in
ihrem Maul lag noch ein kleiner Rest der geheimnisvollen Spur, ein
kleines Stück Fleisch, daß sie für ihren hungrigen
Nachwuchs besorgt hatte.
Süß waren die kleinen Hunde, schnell war das Vertrauen
zueinander gefaßt, alle Acht wurden dicke Freunde und alle Hunde
fanden bei unseren Helden ein gutes Zuhause.
Marco wurde erwachsen, dachte aber gerne an diese Geschichte, denn er
wußte, daß er alles meistern könnte, mit dem Mut den
ihm seine Freunde gegeben hatten und immer geben werden.
Geschrieben von Anja für mein Patenkind Marco Kriesamer